Presse

Weingut Sebastian Schneider

www.mittelrhein-weinfuehrer.de - 2014

Das Weingut Sebastian Schneider besteht seit 2006. Die Eltern des Jungwinzers mussten das Stadtweingut Bad Hönningen aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Sebastian Schneider, Jahrgang 1982, ist Weinbautechniker, lernte bei Hermann Dönnhoff an der Nahe und war bei den Weingütern Markus Molitor (Wehlen), Keth (Offstein) und Emrich-Montigny (Bad Kreuznach) beschäftigt. Heute arbeitet er als Betriebsleiter in der Winzergenossenschaft Meddersheim an der Nahe. 2006 hat Sebastian Schneider auf einem Hektar elterlicher Rebflächen mit der Erzeugung eigener Weine begonnen. Anschließend wurde die Rebfläche ausgeweitet und umfasst inzwischen ein Panoptikum von Flächen in Oberheimbach (Klosterberg, Römerberg), Niederheimbach (Froher Weingarten), Boppard (Hamm Weingrube) und Bad Hönningen (Münchberg). Die Oberheimbacher / Niederheimbacher Flächen werden nach Schneiders Vorgaben bewirtschaftet. Es ist eine Besonderheit des Weingutes Sebastian Schneider und einmalig am Mittelrhein, dass die bewirtschafteten Weinberge von Niederheimbach bis Bad Hönningen reichen. Das Rebsortenspektrum umfasst neben Riesling noch Grau- und Spätburgunder sowie Müller Thurgau. Sebastian Schneider vergärt die vorgeklärten Moste in Edelstahltanks, überwiegend mit den natürlichen Weinbergshefen. Stilistisch sieht er sich von Markus Molitor geprägt. Der Weinausbau erfolgte anfangs in der heimischen Garage, inzwischen wurde ein ehemaliger Bauernhof umfunktioniert. Gemeinsam mit Felix Pieper, Christina Wagner und den Philipps-Brüdern hat Sebastian Schneider die Jungwinzerinitiative "Gipfelstürmer" gegründet, die erfreulich frischen Wind in die Mittelrhein-Weinszene bringt.

Die probierten 2006er Weine zeichneten sich allesamt durch eine sehr intensive, überreif-fruchtige Aromatik aus. Am Gaumen waren sie weich und kraftvoll, das Finish war intensiv, aber harmonisch. Der Jahrgang 2007 präsentierte sich mit ausgeprägter Mineralität. Im Vordergrund standen strengwürzige, laktische und mineralische Aromen, die Fruchtaromen traten in den Hintergrund. Es war eine Kollektion von durchweg hoher Qualität, die eine klare Steigerung erkennen ließ. Mit dem Jahrgängen 2010-2012 gelangen Sebastian Schneider kontinuierlich weitere Qualitätssteigerungen. Die Weine waren rebsortentypisch, prägnant, straight und charaktervoll - und das auf durchgehend hohem Niveau.

Die Rieslinge des Jahrgangs 2013 duften nach heimischen und Zitrusfrüchten, Schiefer und Kräutern. Sie bestechen durch Frische, Rasse und Charakter. Schneiders Weine bereiten ein anspruchsvolles und zugleich unkompliziertes Trinkvergüngen. Mit ihrer ausgeprägten Mineralität und Aromatizität sind es spannende Fundstücke vom Mittelrhein zwischen Oberheimbach und Bad Hönningen, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

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Burgunder im Kommen

Weinwirtschaft - 21/2014

Riesling hat als Sektgrundwein nicht ausgedient, doch Burgundersorten legen kräftig zu. Dies ergab zumindest unsere Verkostung von rund 100 Sekten aus klassischer Flaschengärung.

Beim Sekt ist der Trend zu Burgundern unverkennbar. Weiß-, Grau- und Spätburgunder legen schließlich auch im Anbau zu. Kommt Schwarzriesling (oder Müllerrebe) dazu, der in Württemberg stark ist (1.660 der bundesweit 2.200 ha), dann lässt sich problemlos eine klassische Champagner-Cuvée komponieren: Chardonnay mit weiß gekeltertem Spätburgunder und Pinot Meunier, wie der Schwarzriesling in der Champagne heißt.

Zu unserer Verkostung wurden knapp 100 deutsche Flaschengär-Sekte angestellt, meist Qualitätsschaumweine bestimmter Anbaugebiete. Etwa ein Viertel stellte der Riesling, während Burgundersorten etwa zwei Drittel ausmachten. Nun mag das nicht repräsentativ für den Gesamtmarkt sein, zeigt aber einen deutlichen Trend hin zu den Burgundersorten. Die wiederum gab es je zur Hälfte reinsortig oder als Cuvée in verschiedensten Ausführungen. In den Cuvées fast immer dabei ist der Spätburgunder, sehr unterschiedlich ergänzt durch sämtliche Burgundersorten bis hin zum Schwarzriesling, am häufigsten allerdings mit Weißburgunder.

Der wiederum dominiert ganz klar bei den reinsortigen Burgundern. Schließlich brachte er es auch im Elsass im Crémant noch zu einer respektablen Karriere. Allseits beliebt auch Spätburgunder als Blanc de Noirs und natürlich Chardonnay, den wir hier einfach mal zu den »Burgundern« hinzugerechnet haben.

Nicht zuletzt aufgrund der Burgundersorten dürften die deutschen Sekte auch qualitativ zugelegt haben. Zumindest wurden bei unserer Verkostung die Pinots höher bewertet als die Rieslinge. Die Burgunder reagieren ganz anders auf die Hefereifung in der Flasche als die Rieslinge. Sie gewinnen mehr und positivere, spannendere Aromakomponenten als der Riesling, der mehr von seiner Primäraromatik lebt, die durch die zweite Gärung und einer langen Lagerung auf der Hefe nicht unbedingt an Attraktivität gewinnt.

Insgesamt wurden 80 Prozent der angestellten Flaschengärer als überdurchschnittlich bewertet, knapp die Hälfte als »sehr gut« (ab 85 Punkte aufwärts), jeder zehnte als »herausragend« (ab 89 Punkte).

Das schlägt sich natürlich auch auf die Preise nieder. Unter 10 Euro ist ein Flaschengärer nur noch selten zu haben. Die beliebteste Preisklasse liegt heute zwischen 10 und 15 Euro (etwa die Hälfte unserer Proben), ab 20 Euro aufwärts zu verlangen trauen sich noch nicht viele Erzeuger, bei unserer Verkostung etwa jede zehnte Probe, die dann meist auch als »herausragend« eingestuft wurde.

Deutsche Sekte aus klassischer Flaschengärung
CHARDONNAY- UND BURGUNDER-CUVÉES

(...)
89
2012 Sebastian Schneider
Mittelrhein Cremant brut
Spät- und Weißburgunder mit einem erfrischenden Schuss Riesling, der das Aroma prägt (gelbe Früchte, klassisch Pfirsich ...); leichte Reife und doch frisch, guter Extrakt, dennoch schlank
Bezugsquelle: Weingut Sebastian Schneider, Bad Hönningen
Preis: 12,00 Euro
(...)

Michael Hornickel

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Weinprobe

General-Anzeiger - 11.10.2014

Im Gegensatz zu vielen anderen Lebensbereichen hat das Alter beim Wein Hochkonjunktur. Je älter, desto besser – das gilt vor allem für komplexe Klassiker aus der „Alten“ Welt, Bordeaux beispielsweise. Außerdem findet man immer öfter den Begriff „Alte Reben“ auf dem Etikett. Nur was bedeutet das eigentlich? Genaugenommen sagt es wenig aus. Denn in Deutschland ist ja fast alles reglementiert, aber nicht, wann Reben tatsächlich „alt“ sind. Es hat sich jedoch als eine Art Qualitätsbegriff etabliert. 55 Jahre allerdings kann man bei den Pflanzen durchaus als alt ansehen. Die Riesling-Reben von Sebastian Schneider wurden 1959 gepflanzt. Tief haben sich im Laufe der Jahre ihre Wurzen in den Blauschieferboden des Weinbergs bei Oberheimbach am Mittelrhein gegraben. Ihre Sturm- und Drangzeit im Wuchs ist heute quasi vorbei, und so hat sich ihr Ertrag auf ganz natürliche Weise reduziert. Die Trauben, die Sebastian Schneider von ihnen erntet, sind kleiner und kompakter als früher, und die Weine, die daraus entstehen, im Geschmack kräftiger, fülliger, konzentrierter. So kann der 2013 Alte Reben die flotte Säure des Jahrgangs in eine dichte Textur betten und sie mit etwas Restzucker in Harmonie wiegen. Insgesamt erscheint der Wein saftig, mit seiner klaren Zitrusfrucht erfrischend – und in seiner Ausdruckskraft zugleich zauberhaft jung.

Caro Maurer

2013 Riesling Alte Reben
Weingut Sebastian Schneider, Mittelrhein
Preis: 7 Euro

Bei Weingut Sebastian Schneider
Markenweg 8
53557 Bad Hönningen
www.schneider-mittelrhein.de

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Exzellente Qualität zum Supermarkt-Preis

www.bild.de - 03.09.2014

Deutschland ist ein teures Weinland – nicht ganz so teuer wie Österreich, aber gute Rieslinge sind selten unter 9 Euro pro Flasche zu haben.
Früher hieß der Geheimtipp für gute und preiswerte Rieslinge Rheinhessen. Inzwischen haben dort viele neue und gute Winzer ihre Qualität dermaßen verbessert, dass sie sich auch höhere Preise erlauben können. Deshalb ist derzeit der wichtigste Geheimtipp für Freunde frischer, knackiger Weißweine der Mittelrhein!

Hier bekommt man gute und sogar sehr gute Qualitäten noch zu Supermarkt-Preisen. Ein sehr gutes Beispiel ist der 2013 Riesling feinherb von Sebastian Schneider in Bad Hönningen. Dieser leckere Riesling springt den Weingenießer förmlich an. Er zeigt die typische Mineralität des Mittelrheins, die sich mit Feuerstein-Aromen ausprägt.

Aprikose und Ananas ergänzen als Fruchtaromen in einer restsüßen Spitze diesen Wein, der nur 5,70 Euro pro Flasche kostet. Der Wein steht noch 48 Stunden nach dem Öffnen wie eine Eins in der wieder zugeschraubten Flasche.

Solch verhalten restsüße Rieslinge sind besonders gut als Begleiter zu pikanten Käsen (z. B. gereifter Camembert) als auch zu geräuchertem Schinken, Leberpasteten und natürlich dem Essen für den kleinen Tierfreund – zur Gänsestopfleber. Das ist politisch nicht korrekt, aber lecker.

Wer des Sommers letzte Rosen mit einem schönen, kühlen Rosé im Garten genießen will, der greife zu Schneiders 2013 Spätburgunder Rosé trocken. Dieser hochelegante Bursche zeigt Mineralität und Hagebutten-Aromen.

Merke: Der Mittelrhein ist zwar kein Rotweingebiet, aber für Rosé-Weine ist er auch prima.

2013 Riesling feinherb. 5,70 Euro pro Flasche.
2013 Spätburgunder Rosé trocken. 6,50 Euro pro Flasche.
Weingut Sebastian Schneider, Markenweg 8, 53557 Bad Hönningen. Tel.: 02635/ 3116

http://www.bild.de/lifestyle/essen-trinken/martin-lambeck/mittelrhein-ri...

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Bezahlbarer Steillagen-Riesling...

www.originalverkorkt.de - 11.08.2014

...mit Ich-will-mehr-davon-Charakter
Kurz bevor ich in die Ferien nach Bonn und Königswinter, also in die letzten Ausläufer des Anbaugebietes Mittelrhein gefahren bin, erreichte mich aus gegenläufiger Richtung ein Paket mit Weinen, die nur unwesentlich weiter den Rhein hinauf entstanden sind. Ich muss zugeben, ich habe Bad Hönningen immer mehr mit Fruchtsäften als mit Wein in Zusammenhang gebracht – das ändert aber natürlich nichts daran, dass dort welcher entsteht. So habe ich mich über das Weinpaket von Sebastian Schneider gefreut, denn ich fühle mich diesem Gebiet durchaus verbunden.

Sebastian Schneider stammt aus Bad Hönningen und hat dort im elterlichen Betrieb des Stadtweingutes Bad Hönningen seine Lehre gemacht um später bei Hermann Dönnhoff seiner Ausbildung einen weiteren Schliff zu geben. Noch bevor er fertig war, erkrankte sein Vater schwer und Sebastian sah sich damals noch außer Stande, das Weingut schon so früh zu übernehmen. Entsprechend haben seine Eltern den Betrieb verkauft und er selbst heuerte bei Markus Molitor an der Mosel an, wo er das Ding mit der Spontanvergärung gelernt hat.

Mittlerweile bewirtschaftet der 32jährige Sebastian seine eigenen knapp 2,5 Hektar am Mittelrhein und somit in einem Anbaugebiet, dass keinen besonderen Ruf hat. Das liegt nicht am Potential, dass das Gebiet hat sondern an zu wenigen Winzern, die das Potential ausschöpfen. Neben Toni Jost, Ratzenberger, Florian Weingart und Matthias Müller gab es lange Zeit kaum weitere bekannte Winzer. Mit Josten & Klein etablieren sich gerade neue Winzer in der vorderen Reihe und der Verbund der Gipfelstürmer, zu denen die hier bereits erwähnten Brüder der Phillips-Mühle gehören und deren Mitglied Sebastian Schneider ebenfalls ist, wollen, wie der Name schon sagt, ebenfalls höher hinaus. Und genau das hat das Gebiet nötig, denn wenn ein Weinbaugebiet keinen Ruf hat, kann der Winzer auch kaum gute Preise verlangen. Das sieht man auch im Preisgefüge von Sebastian Schneider, dessen Steillagen-Riesling mit €5,70 bepreist ist. Ich schreibe das gerne nochmal: Fünf Euro siebzig - für eine Flasche Handarbeit aus steilen Lagen, in denen normalerweise keine besonders hohen Erträge entstehen. Die Konsequenz ist, dass Schneider von dem, was er am Mittelrhein tut, nicht leben kann. Das ist auch anderswo mit 2,5 Hektar Rebfläche nur schwer möglich, doch am Mittelrhein geht es gar nicht. Entsprechend entstehen seine Weine im Nebenerwerb. Das funktioniert nur, wenn man so etwas wirklich will, wenn einen die Passion vorantreibt – zumal Schneiders Lagen wie ein Flickenteppich über das gesamte Gebiet verteilt sind. Wer die Orte Oberheimbach (Klosterberg, Römerberg), Niederheimbach (Froher Weingarten), Boppard (Hamm Weingrube) und Bad Hönningen (Münchberg) einfach mal bei Google Maps eingibt, kann sich vorstellen, was für einen Aufwand die Bewirtschaftung mit sich bringt.

Der Steillagen-Riesling aus Oberheimbach mit dem ansprechenden Etikett hat eine knackige schöne Säure und eine saftige Frucht samt Kräutern dazu. Er füllt den Mund und macht Spaß. Der Wein hat Charakter, und das findet man bei einem Einstiegs-Wein für unter sechs Euro selten. Kurz gesagt, ist das ein Guts-Riesling auf sehr gutem Niveau, für den man bei diesem Preis anderswo wirklich lange suchen muss.

Wer etwas mehr Geld ausgeben möchte bekommt den Riesling Alte Reben für sieben Euro. Und das ist, ehrlich gesagt, ein ziemlicher Knaller: Der Wein ist tiefer, kräftiger und konzentrierter als der Steillagen-Riesling. Dazu dürfte die Maischestandzeit höher gewesen sein, die eine deutlichere phenolische Note in den Wein bringt. Außerdem gibt es hier steinige Würze und Frucht satt und die Länge stimmt. Das ist ein Riesling, wo andere froh sein würden, wenn sie diese Qualität in ihrem 12-Euro-Wein hätten. Der Riesling steht ebenfalls in Oberheimbach bei Bacharach, was nicht mehr allzu weit von Bingen entfernt ist, dem Ort wo der Mittelrhein endet und Rheingau, Nahe und Rheinhessen sich treffen.

Für alle, deren Budget begrenzt ist und die trotzdem guten bis sehr guten Riesling trinken wollen, sind die Weine von Sebastian Schneider eine absolute Empfehlung. Und für alle anderen, die mal wieder etwas Neues entdecken wollen natürlich auch. Die Weine bekommt man direkt ab Hof über die Website.

http://www.originalverkorkt.de/2014/08/bezahlbarer-steillagen-riesling-m...

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Priewe kauft ein – Update für den Sommer

Feinschmecker - heft 07/2014

Unbekannte Menschen fragen unseren Weinexperten Jens Priewe auf facebook nach Tipps. Seine Antworten lesen Sie hier – und dazu noch ein paar Ratschläge in Sachen Mode.
(...) Mein dritter Weißweinvorschlag ist gewagt. Es handelt sich um einen feinherben Riesling, also einen mit mehr als 18 Gramm Restzucker. Für erklärte Trocken-Trinker ist so ein Wein ein No-Go. Viele Mosel-Winzer hingegen glauben, bei dieser Geschmacksrichtung komme der Charakter des Rieslings am besten zum Ausdruck. Mein Riesling stammt zwar nicht von der Mosel, sondern vom Mittelrhein, aber ich glaube trotzdem, dass er das Zeug zu einem Bestseller hätte, wenn es mehr Flaschen vom ihm gäbe und mehr Menschen wüssten, wo Bad Hönningen liegt. Dort ist der junge Winzer Sebastian Schneider zu Hause. „Feinherb ist nicht lieblich“, stellt er klar, „Säure und Süße ergänzen sich bei diesem Wein perfekt.“ Stimmt, und die feine mineralische Note macht ihn zu einem der schönsten Weine dieser Kategorie, die ich zuletzt getrunken habe (2013 Riesling Münchberg, € 8, (www.schneider-das-weingut.de).

(...)

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Weingut Sebastian Schneider

Gault & Millau WeinGuide Deutschland - 2014

Schneider tischte auch in diesem Jahr wieder eine sehr gute Serie an Riesling- und Burgunder-Weinen auf. Es macht große Freude, die frischen und fruchtgeprägten Rieslinge zu genießen. Die mineralische Note wirkt animierend und die Weine bleiben lange in Erinnerung. Das kleine Weingut aus Bad Hönningen mit seinen weit verstreuten Lagen von Oberheimbach bis Boppard überzeugt in diesem Jahr aber auch besonders durch die Burgunder. Erstmals experimentierte Schneider mit einem gebrauchten Barriquefass. Das Resultat kann sich durchaus sehen lassen. Der 2012er Grauburgunder »S« ist opulent und verfügt über Kraft und Rasse. Beeindruckend ist das Spiel von Frucht und Gerbstoff.

Anzahl der verkosteten Weine: 10
Bewertungen: 82–86 Punkte

2009 Riesling »S« Sekt Brut: 86 Punkte
10,– € | 12,5%
2012 Riesling trocken: 83 Punkte
5,60 € | 12%
2012 Spätburgunder trocken Blanc de Noirs: 82 Punkte
6,50 € | 12%
2012 Grauburgunder trocken: 84 Punkte
6,50 € | 13%
2012 Hönninger Schlossberg Riesling »S« vom Münchberg trocken: 84 Punkte
7,80 € | 12,5%
2012 Weißburgunder trocken: 85 Punkte
6,50 € | 12,5%
2012 Hönninger Schlossberg Grauburgunder »S« vom Münchberg trocken: 86 Punkte
7,80 € | 12,5%
2012 Riesling trocken Alte Reben: (84 Punkte)
7,– € | 13%
2012 Riesling feinherb: 82 Punkte
5,60 € | 11%
2012 Hönninger Schlossberg Riesling »S« vom Münchberg feinherb: (85 Punkte)
7,80 € | 11%

Bewertung:
100 Punkte: Perfekt // 95–99 Punkte: Überragend // 90–94 Punkte: Exzellent // 85–89 Punkte: Sehr gut // 80–84 Punkte: Gut // 75–79 Punkte: Passabel

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WEINPROBE

General-Anzeiger - 12.10.2013

Es ist sozusagen Zonenrandgebiet für den Weinbau. So nördlich, so kühl, so unwirtlich. Die Trauben in den Weinbergen entlang des Mittelrheins brauchen lange, um auszureifen. Das gibt ihnen Zeit, feinsinnige Aromen zu entwickeln. Doch ganz ohne Unterstützung wäre das kaum möglich. Es braucht die Steilheit der Lagen und die Nähe des Rheins, um die Kraft der Sonne am besten auszunützen, die der Fluss reflektiert, deren Wärme er tagsüber speichert und nachts abgibt. Die Gunst der Natur gibt es jedoch nicht umsonst. Das Gefälle verlangt viel Handarbeit, der Aufwand ist ungleich größer als in flachen Lagen. Es gehört Leidenschaft und unbeirrbares Qualitätsdenken dazu. Sebastian Schneider bringt das mit, um seinem Grauburgunder die reife Frucht von Melone und gelbem Apfel zu entlocken und aus ihm ein Trinkvergnügen zu bereiten.

Caro Maurer

2012 Grauburgunder S Münchberg
Weingut Sebastian Schneider, Mittelrhein
Preis: 7,80 Euro

Bei Weingut Sebastian Schneider
Markenweg 8
53557 Bad Hönningen
Tel. (02635) 3116

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Weingut Sebastian Schneider

www.mittelrhein-weinfuehrer.de - 2013

Das Weingut Sebastian Schneider ist ein Newcomer am Mittelrhein, dessen erster Jahrgang der 2006er war. Die Eltern des Jungwinzers mussten das Stadtweingut Bad Hönningen aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Sebastian Schneider, Jahrgang 1982, ist Weinbautechniker, lernte bei Hermann Dönnhoff an der Nahe und war bei den Weingütern Markus Molitor (Wehlen), Keth (Offstein) und Emrich-Montigny (Bad Kreuznach) beschäftigt. Heute arbeitet er als Betriebsleiter in der Winzergenossenschaft Meddersheim an der Nahe. Im Jahre 2006 hat Sebastian Schneider auf einem Hektar elterlicher Rebflächen mit der Erzeugung eigener Weine begonnen. Anschließend wurde die Rebfläche ausgeweitet und umfasst inzwischen ein Panoptikum von Flächen in Oberheimbach (Klosterberg, Römerberg), Niederheimbach (Froher Weingarten), Boppard (Hamm Weingrube) und Bad Hönningen (Münchberg). Die Oberheimbacher / Niederheimbacher Flächen werden nach Schneiders Vorgaben bewirtschaftet. Es ist eine Besonderheit des Weingutes Sebastian Schneider, dass die bewirtschafteten Weinberge von Niederheimbach bis Bad Hönningen reichen - einmalig am Mittelrhein. Das Rebsortenspektrum umfasst neben Riesling noch Grau- und Spätburgunder sowie Müller Thurgau. Sebastian Schneider vergärt die vorgeklärten Moste in Edelstahltanks, überwiegend mit den natürlichen Weinbergshefen. Stilistisch sieht er sich von Markus Molitor geprägt. Der Weinausbau erfolgte anfangs in der heimischen Garage, inzwischen wurde ein ehemaliger Bauernhof umfunktioniert. Gemeinsam mit Felix Pieper, Christina Wagner und den Philipps-Brüdern hat Sebastian Schneider die Jungwinzerinitiative "Gipfelstürmer" gegründet, die frischen Wind in die Mittelrhein-Weinszene bringt.

Die probierten 2006er Weine zeichneten sich allesamt durch eine sehr intensive, überreif-fruchtige Aromatik aus. Am Gaumen waren sie weich und kraftvoll, das Finish war intensiv, aber harmonisch. Der Jahrgang 2007 präsentierte sich mit ausgeprägter Mineralität. Im Vordergrund standen strengwürzige, laktische und mineralische Aromen, die teilweise ungewöhnlichen Fruchtaromen traten in den Hintergrund. Es war eine Kollektion von durchweg hoher Qualität, die eine klare Steigerung erkennen ließ. Mit dem Jahrgang 2010 gelang Sebastian Schneider eine weitere Qualitätssteigerung. Die Weine waren kraftvoll, lebendig und ließen ein gekonntes Säuremanagement erkennen.

Die aus 2011-2012 probierte Kollektion demonstriert, dass Sebastian Schneider weiterhin beharrlich und erfolgreich an der Steigerung der Qualität sowie der Herausarbeitung seines persönlichen Weinstils arbeitet. Die Weine sind rebsortentypisch, prägnant, straight und charaktervoll - und das auf durchgehend hohem Niveau. Mit ihrer ausgeprägten Mineralität und ihrer Aromatizität von Zitrusfrüchten, süßen Blüten, Schiefer und Kräutern sind Schneiders Weine beachtenswerte Fundstücke vom Mittelrhein zwischen Oberheimbach und Bad Hönningen.

Inhaber: Sebastian Schneider
Markenweg 8
53557 Bad Hönningen
Tel.: 02635 - 3116
E-Mail: sebastian@schneider-mittelrhein.de
Internet: http://www.schneider-das-weingut.de
Rebfläche: 2,5 Hektar
Produktion: 25.000 Flaschen/Jahr

http://www.mittelrhein-weinfuehrer.de/schneider.html

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Duell: Schneider vs. Schneider

www.captaincork.com - 21.07.2013

Alle von Bord. Doch Maat Golenia hat einen Schlüssel und trinkt in der leeren Kombüse zwei Weine zum Vergleich. Ein Duell mit zwei Siegern. Und zwei Weinempfehlungen.
Es ist ein Wettkampf der Ungleichen: Schneider gegen Schneider. Populär gegen unbekannt. Großbetrieb gegen Winzlingswinzer. Dynamische Pfalz gegen verkrustet geltenden Mittelrhein. Eine Flasche Wein gegen eine Flasche Wein.

Um Fairness walten zu lassen, gelten folgende Bedingungen: Gleiche Preisklasse, gleiche Gewichtsklasse, gleiche Rebsorte, selbes Jahr und einheitlicher Name. Ring frei!

Winzer Nr. 1: Über Markus Schneider, den Pfälzer aus Ellerstadt, muss man nicht mehr viel schreiben. Er ist Legende. Er ist ein Phänomen. Schneider hat es innerhalb von nur einer Dekade geschafft, ein kleines, elterliches und unbedeutendes Weingut zu einer modernen Marke umzukrempeln. Seine Weine sind im deutschen Einzelhandel ein Selbstläufer. Ich kann das aus eigener Erfahrung bestätigen.

Graziöse Popkultur.

Schneiders Weine sind graziöse Popkultur. Sie gleichen im Keller konstruierten Tropfen, weil sie sich bis auf wenige Ausnahmen nur wenig um komplizierte Lagennamen scheren. Dieses Prinzip kommuniziert Schneider mit minimalen und schnell einprägsamen Etiketten, die jeder versteht. Sie sind sein Markenzeichen. Ein Garant für geschmackliche Stabilität, aber auch für Vorhersagbarkeit.

Winzer Nr.2: Der junge Sebastian Schneider aus Bad Hönningen. Sein Weingut liegt im Mittelrheintal, einer Region, die zwar nicht grundsätzlich mit schlechter Qualität zu kämpfen hat, aber mit einer allgemeinen Niedrigpreispolitik, die es den Winzern nicht gerade leicht macht zu überleben. Die Preise dort sind vielfach kaputt. Mitunter werden Spätlesen unter fünf Euro an Kaffeefahrtstouristen verscherbelt, die nur stundenweise einfallen. Mitbringselwein, natürlich möglichst billig. Ein Teufelskreis.

Nicht im Epizentrum des Massentourismus.

Glücklicherweise liegt Sebastian Schneider mit seinem Weingut weit weg von diesem Epizentrum für Tagestouristen, er keltert am nördlichen Ende des Mittelrheintals. Die landschaftliche Optik ist hier nicht mehr ganz so brachial, die Touristen fahren daran vorbei. Als Winzer hat man hier seine Ruhe.

Sebastian Schneiders berufliche Laufbahn lässt aufhorchen. Er arbeitete bei Markus Molitor und Herrmann Dönnhoff. Einiges an Know-How dieser beiden Elitewinzer sollte auch bei Sebastian Schneider hängengeblieben sein. Seit 2006 betreibt er das 1,2 Hektar große Weingut im Nebenerwerb, die mit nochmals 1,2 Hektar Zukauf ergänzt werden. Macht also niedliche 2,4 Hektar. Groß genug, um gerade so überleben zu können.

Der Wettkampf beginnt.

1.) Das Auge: Beide Flaschen stehen auf dem Kombüsentisch. Markus Schneider hat vorgemacht, wie reduziert man Etiketten gestalten kann. Aber irgendwie hat der Zahn der Zeit an dem damals so fortschrittlichen Design genagt. Klar, es ist eine Trademark, aber ohne den Markus-Schneider-Bonus wäre dieses Etikett im Jahre 2013 nur eines unter vielen.

Sebastian Schneiders Etiketten geben sich ebenfalls minimalistisch. Nur anders. Dunkles grün auf silbergrau mit klarer serifenloser Schrift. Kein Hingucker, sondern ein modernes Etikett ohne schrägen Style oder Extravaganzen. Die entfernte Verwandtschaft zu den Etiketten von Markus Schneider lässt sich nicht leugnen. Punkt für beide = 1:1.

2.) Die Nase: Markus Schneiders Riesling zeigt das, was man von einem Riesling aus der Pfalz allgemein erwartet. Saft gepaart mit Kraft. Ich rieche Ananas und reife Pfirsiche, dazu noch reife Äpfel. Sauber vinifiziert, keine Spielereien, keine Überraschungen. Der Wein bleibt immer anständig, fällt aber nach einigen Tagen in der geöffneten Flasche spürbar ab und wird stumpf. Aber das ist kein Kriterium, denn er sollte längst getrunken sein.

Anders der Riesling von Sebastian Schneider, der zunächst nicht an die Pfalz erinnert. Ihm sollte man Zeit gönnen. Zunächst gibt er sich fruchtbetont, fast etwas künstlich. Er riecht nach junger Birne und weißen Gummibärchen. Doch durch Luftzufuhr verfliegt dieser Eindruck. Jetzt folgt Feinwürzigkeit, die so genannte Schiefernoten, begleitet von spielerischer Eleganz. Auch am fünften Tag in der Flasche brach dieser Wein nicht in sich zusammen und blieb stabil. Obwohl er auch längst getrunken sein sollte. Trotzdem Punkt für Sebastian Schneider = 1:2.

3.) Der Mund: Im Mund zeigt der Markus-Schneider-Riesling den Saft, den man vorher riechen konnte. Ein gut und sauber gemachter QbA-Riesling.

Trotzdem fehlen ein wenig die Ecken und Kanten, das bisschen Dreck, die Distortion. Damit meine ich das Unvorhersehbare, was andere Winzer in dieser Preisklasse durchaus bieten können. All das will ein Markus Schneider-Riesling in dieser Preisklasse nicht sein. Und das ist gut so.

Der Riesling von Sebastian Schneider gibt sich im Mund feiner und verspielter. Zitrusnoten und etwas Kiesel. Vereint mit einem kühlen Säurespiel gibt der Wein einen sympathischen Leisetreter ab. Und ist deswegen so liebenswert. 1:3 für Sebastian Schneider.

4.) Der Einsatz: Der Riesling von Markus Schneider ist ein universeller Trinkspaß. Der passt einfach immer. Essen, Terrassensaufen, im Winter, zum Picknick im Park, als Wärmflascheninhalt, als Saunaaufguss. Er schmeckt halt gut, geht runter wie Butter. Geübte wie ungeübte Gaumen werden nichts an ihm auszusetzen haben.

Eingeschränkter erweist sich der Riesling von Sebastian Schneider. Wie oben bereits erwähnt, hat er so seine Startschwierigkeiten, ist fein, grazil, wirkt wie von einem Nerd gemacht. Der ungeübte Gaumen wird seine versteckten Schönheiten womöglich leichter übersehen. 2:3 für Markus Schneider.

5.) Die Verfügbarkeit: Mehrere schwere Kinnhaken von Markus Schneider - da taumelt Sebastian Schneider benommen! Ja, Markus Schneiders Weine sind verdammt gut vertreten im deutschen Weinfachhandel. Aus gutem Grund, denn sie werden nachgefragt wie frisch geschnitten Brot. Kennt man, trinkt man, will man. Wer als deutscher Händler gnadenlos Nachfrage bedienen will, kommt um Markus Schneiders Weine nicht herum.

Dagegen kann Sebastian Schneider nicht ankämpfen. Will er auch nicht. Im Weinladen nebenan wird man ihn mit Sicherheit nicht finden. Dafür hat er seine hübsch aufgeräumte Webseite, über die man seine Weine problemlos bestellen kann. Das sollte reichen. Dennoch Punkt für Markus Schneider 3:3.

Das Fazit: Das Mittelgewicht aus der Pfalz oder das Fliegengewicht vom Mittelrhein? Beides sind sehr unterschiedliche Weine, die stilistisch nicht viel gemein haben. Der Leckertrinker wird sicher den saftigen Riesling von Markus Schneider bevorzugen. Erfahrene Gaumen werden die Verspieltheit von Sebastian Schneider zu schätzen wissen.

Riesling QbA trocken 2011 von Markus Schneider,
Pfalz, für 8,40 Euro bei La Cantina

Riesling S Münchberg trocken QbA 2011 von Sebastian Schneider,
Mittelrhein, für 7,50 Euro ab Weingut

http://www.captaincork.com/Weine/schneider-vs-scheider-ein-duell-zwei-si...

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